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tagebuch eines wachstumsplantagen-besizters

O

Organic Cat

Oui, oui. Frankenschnitzel das yum yum con sauerkraut.

I love Arnold Schwarzenegger!!
 

randalika

Well-known member
Mentor
Veteran
moin muzakis,

über die empfohlenden fungizide gegen echten mehltau hab ich bereits nur gutes gelesen.
jedoch sind die beiden produkte fast ausschließlich in mengen erhältlich, die für den haus- und kleingartenbereich nicht zugelassen sind.
demnach werden die beiden produkte für die meisten hier relativ uninteressant sein, da nicht die möglichkeit besteht jene zu beziehen.

gruß randa
 

muzakis

Member
3. Raubmilben

Die wichtigsten Raubmilben im Indooranbau sind die A. swirskii, A. cucumeris, Neoseiulus californicus und Phytoseiulus persimilis. Alle zusammen verlangen eine Luftfeuchtigkeit von mind 50% (besser 60%) und keine Temperaturen unter 20 bzw. über 30 ° C. Es ist schwierig diese Faktoren zu erfüllen, da die Lampen meist sehr niedrig über den Pflanzen hängen, wodurch im oberen Pflanzenbereich ein sehr trockenes und warmes Klima entsteht, welches sich auf den Lebenszyklus der Raubmilben nicht sehr förderlich auswirkt. Ich persönlich hänge die ersten paar Tage die Lampen etwas höher, damit im oberen Pflanzeberich das Klima besser an die Raubmilben angepasst wird. Des Weiteren würde ich mit dem Ausstreuen erst in der Dunkelphase beginnen.
Raubmilben werden sowohl in kleinen Tüten als auch in Flaschen ausgeliefert.

a) Raubmilben in Tüten (ca. 1000 Nützlinge/Tüte)
Die Säckchen enthalten Nahrung für Nützlinge für ungefähr 2 Wochen. Diese Säckchen müssen leicht eingerissen werden, damit die Raubmilben die Tüten verlassen können. Aufgrund des Nahrungsvorrates in den Tüten beginnen die Nützlinge erst ungefähr nach 2 Wochen die Tüten zu verlassen. Es handelt sich bei ihnen um Wohlstandstiere, dh sie hatten so viel Nahrung, dass sie nicht sonderlich aggressiv nach Schädlingen suchen. Als Beispiel möchte ich die A.cucumeris anführen. Sie liegt nach Verlassen der Tüte völlig vollgefressen auf der Blattunterseite und zeigt anfangs keinerlei Anstalten, um Schädlinge zu jagen. Und bevor sie so richtig akitv wird, stirbt sie, weil ihr zB das Klima nicht gefällt. A. swirskii und californicus sind zwar nach Verlassen der Tüten agiler, jedoch nicht mit jenen aus Flaschen vergleichbar.
Fazit: Einsatz der Tüten kommt nur dann in Frage, wenn kein akuter Befall mit Schädlingen vorliegt.

b) Raubmilben in Flaschen (25.000-50.000 Nützlinge/Flasche)
Bei dieser Auslieferungsform legen die Nützlinge ein wesentlich aggressiveres Verhalten nach dem Verlassen an den Tag. Grund: die Flaschen enthalten keinerlei Nahrung, sondern lediglich ein Trägermaterial (Gemisch aus Holzspänen). Handhabung: der Inhalt der Flaschen wird gleichmäßig auf den Blättern der Pflanze verteilt.
Vorteil der Flaschen: aufgrund der ausgehungerten Tiere können diese auch bei stärkerem Befall eingesetzt werden, weshalb dieser Auslieferungsart bei aktuem Befall unbedingt der Vorzug zu geben ist.

Auf das Einsatzgebiet jeder einzelnen Raubmilbe wird im folgenden Kapitel, welchem dem Milbenbefall gewidmet wird, näher eingegangen.

Fortsetzung folgt
 

gertnaerd

Member
hallo ! echt super was du da fabrizierst!!! vielen dank das du uns an deinen aufzeichnungen teilhaben lässt und ich glaube das wird vielen leuten eine große hilfe sein .... ich freue mich leider schon sehr auf das nächste kapitel ....so nun mal auf zur arbeit..schönen tag wünsche ich
 

muzakis

Member
über die empfohlenden fungizide gegen echten mehltau hab ich bereits nur gutes gelesen.
jedoch sind die beiden produkte fast ausschließlich in mengen erhältlich, die für den haus- und kleingartenbereich nicht zugelassen sind.

In Österreich sind diese Mittel frei erhältlich. Sie werden in 1L Flaschen verkauft, muss jedoch eingestehen, dass der Preis nicht gerade niedrig ist (ca 150 euronen/liter).

@gertnaerd
thx für das lob
 

muzakis

Member
4. Milbenbefall
Va. die Spinnmilbe ist einer der häufigsten Schädlinge in unseren Breitengraden. Einmal erfolgreich bekämpft findet sie immer wieder Wege in eine Plantage, va in den Sommermonaten. Diese Tatsache zwingt einen Gewächshausbetreiber permanent sich vor einem Milbenbefall zu schützen.

Unabhängig von der Milbenart wird bei starkem Schädlingsbefall folgende Vorgangsweise empfohlen: zuerst sollte durch Spritzungen mit chem. Spritzmitteln (sogenannten Akariziden wie zB Vertimec) und zwar 3x in 5-7 Tagesabständen mit jeweils einem Wirkstoff aus einer anderen Wirkstoffgruppe (Schlagwort Resistenz) der Schädlingsbestand dezimiert werden. In der Folge sollte dann mit dem Einsatz von Nützlingen, diesfalls Raubmilben, der Restbestand vernichtet werden.

Ich empfehle folgende Spritzmittel, welche immer abwechselnd eingesetzt werden sollten:
· Vertimec
· Masai
· Envidor
· Accorit
· Samba K
· Milbeknock

In einem Spritzrhytmus würde ich persönlich immer eine Spritzung (am besten als 2. Spritzung) mit dem Spritzmittel ACORIT einplanen, da Acorit als Kontakt- und Fraßgift mit ovizider, larvizider und nymphizider Wirkung (=Wirkung auf Eier, Larven und Nymphen) und gutem Langzeiteffekt gegen die verschiedensten Arten der Milben wirkt. Acorit wirkt nicht direkt auf adulte (vollentwickelte) Milben, jedoch sind die Eier der bei der Spritzung vorhandenen Milben steril und es schlüpfen keine Larven mehr. Auch Milben, die auf Acorit behandelte Blätter aufwandern, legen nur mehr sterile Eier ab.

Fortsetzung folgt
 

randalika

Well-known member
Mentor
Veteran
In Österreich sind diese Mittel frei erhältlich. Sie werden in 1L Flaschen verkauft, muss jedoch eingestehen, dass der Preis nicht gerade niedrig ist (ca 150 euronen/liter).

ok stimmt. allgemein ist das bundesamt hierzulande scheinbar strenger, was die zulassung von psm angeht.
trotzdem vermute ich, dass nur wenige hier diese mittel beziehen können/werden.

das soll jetzt natürlich zu keinem abbruch in deinem tagebuch führen.
find es gut, dass du einen einblick gewähren lässt. weiter so. :)
 

muzakis

Member
· Weichhautmilbe (WHM)
Es gibt ja einige Märchen über die Herkunft dieses Tieres. Manche Leute behaupten zB, dass der CIA dieses Tier absichtlich gezüchtet hat, um die Hanfpflanze auszurotten. Das ist natürlich absoluter Unfug. Vielmehr handelt es sich bei der WHM um einen exotischen Schädling, der aus wärmeren Gefilden zu uns nach Europa gebracht wurde. Richtig gefährlich ist sie auch heute nur in Indooranbauräumen, wobei sie in den letzten Jahren auch zunehmend im Freilandanbau zum Problem wurde. Va. im Bereich der Gerbererkulturen hat sich eine aggressive WHM-art entwickelt, die mit herkömmlichen Akariziden nicht mehr bekämpfbar ist.

Die WHM ist sehr klein, der Körper ist durchscheinend und sie verstecken sich in den jungen Triebspitzen, weshalb sie auch mikroskopisch nur schwer zu erfassen ist. Die WHM liebt hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit. Folgende Anzeichen deuten auf einen WHM-Befall hin:
· Pflanze verliert ihre Vitalität
· Frischen Triebe bleiben kleinblättrig und rollen sich mit aufgestellten Blatträndern entweder nach unten oder oben ein
· Wachstum der Pflanze als Ganzes stagniert
· Verwurzelung der Stecklinge klappt nicht mehr

Der Grund für diese Veränderung besteht darin, dass die WHM an den äußersten Zellschichten saugt.

Beim Hanfanbau sollte ein etwaiger WHM-Befall bereits in der vegetativen Phase festgestellt werden, da ein WHM-Befall nach Umstellung auf eine 12/12 Beleuchtungsphase nicht mehr bekämpfbar ist. Diesfalls bleibt nichts anderes übrig, als die befallenen Pflanzen zu entsorgen und den Growroom gründlich zu reinigen.
Während der Vegetationphase ist die WHM jedoch leicht bekämpfbar. Bei akutem Befall sollte man die oben angeführte 3er Spritzung vornehmen, die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit vermindern. Eine Woche nach der letzten Spritzung sollte dann die erste Garnitur an Raubmilben ausgestreut werden.

Raubmilbenart bei WHM-befall:
Als geeigneter Jäger hat sich die A.swirskii bewährt. Bei ihr handelt es sich um eine Raubmilbe, welche in Nordafrika-Israel (vorwiegend in Meeresnähe) vorkommt, weshalb sie höhere Temperaturen und Luftfeuchtigkeit (so wie die WHM) gut verträgt. Die A.swirskii aus der Flasche ist ein hoch aggressives Tier, welches mit einer hohen Geschwindigkeit das Blatt durchsucht und dabei jedes noch so kleines Häufchen durchwühlt. Gerade diese Eigenschaften machen diese Raubmilbe zum passenden Jäger der WHM, welche zuverlässig die nach den durchgeführten Spritzungen dezimierte WHM ausrottet. Ich persönlich schlage vor, die A.swirskii ca. alle 2 Wochen 2 Monate lang auszustreuen, dann sollte das Kapitel Bekämpfung der WHM abgeschlossen sein.

Fortsetzung folgt
 
servus,

hab jetzt auch endlich mein Systhane 20 ew erhalten, hilft wunderbar gegen echten

Mehltau, sowie anderen Pilzerkrankungen. Der Liter Preis lieg bei 75 Euro, man braucht

aber einen Nachweis. Den muße ich mir mit 25 Euro erkaufen. Dosierung ist 3,33ml auf 6

Liter, Pflanzen wurden im passenden Gefäß getaucht.

An einer SSH hatte ich wohl Rost der ist direkt weg ;=)

Den Mehltau konnte ich vorher schon nicht mehr sehen aber sicher ist sicher, ne

Liebe Grüße
 

muzakis

Member
· Spinnmilbe
Sie ist im Gegensatz zur WHM sehr leicht zu erkennen, da die ausgewachsenen Tiere ca 0,5mm groß werden. Sie sind weißlich bis gelbgrün gefärbt mit schwarzen Pigmentpunkten auf dem Rücken. Sie bevorzugt hohe Temperaturen mit geringer Luftfeuchtigkeit. Man findet sie auf der Blattunterseite, bei einer richtigen Epidemie spinnen sie Netze, um mit deren Hilfe andere Pflanzen der Plantage zu befallen.

Spinnmilben sind grundsätzlich sehr leicht zu bekämpfen. Wenn man die oa. 3er Spritzung korrekt durchführt, sollte diese Tier eigentlich aus der Plantage verschwunden sein.
Um die Plantage vor einem neuerlichen Spinnmilbenbefall zu schützen, können folgende Raubmilben eingesetzt werden:
o A. swirskii
Man kann sie auch gegen Spinnmilben einsetzen, erzielt aber nicht die gleiche Wirkung wie bei der WHM

o Phytoseiulus persimilis
Sie wird auf Buschbohnenblättern ausgeliefert, welche auf der Pflanze gleichmäßig verteilt werden müssen. Auf den Buschbohnenblätter befinden sich Spinnmilben, damit die P.persimilis zu Beginn des Einsatzes etwas Nahrung erhält. Man braucht vor diesen Spinnmilben jedoch keine Angst haben. Diese werden relativ rasch von der P.persimilis vernascht. Sie arbeitet hervorragend, jedoch hat sie folgendes Manko: auf großen und buschigen Müttern fällt es ihr schwer alle Blätter abzugrasen, sodass es passieren kann, dass sich auf manchen Blättern Spinnmilben etablieren können.

o N.californicus
Sie hat sich am besten zur Spinnmilbenbekämpfung geeignet. Sie wird ebenfalls in Flaschen od Säcken geliefert, weshalb ich persönlich deren Einsatz empfehle.
Fortsetzung folgt
 

mr_false

Member
· Spinnmilbe

o N.californicus
Sie hat sich am besten zur Spinnmilbenbekämpfung geeignet. Sie wird ebenfalls in Flaschen od Säcken geliefert, weshalb ich persönlich deren Einsatz empfehle.
Fortsetzung folgt
Habe ich selbst seit knapp 5 Wochen im Einsatz, konnte seit 3 Wochen keine Milbe mehr entdecken. Toi toi Toi! :dance013:
 

muzakis

Member
noch eine kurze Ergänzung zur Spinnmilbe:

Hat man lediglich Probleme mit Spinnmilben, eignet sich das Spritzmittel "Floramite" hervorragend, da es raubmilbenschonend wirkt. Raubmilbenschonende Spritzmittel werden in 4 Klassen eingeteilt:
Klasse I: max 25% der Raubmilben werden durch die Spritzung getötet
Klasse II: max 50% werden getötet
Klasse III: max 75% werden getötet
Klasse IV: alle Raubmilben werden getötet

Floramite gehört zu Klasse 1. Sollte zB in der Vorblüte ein Problem mit Spinnmilben auftreten, sollte dieses Mittel wirklich Abhilfe schaffen. Ich schlage eine 2malige Spritzung im 10 Tagesabstand vor, danach sollten die Spinnmilben Geschichte sein.

Beachte jedoch, dass dieses Mittel ledlich Spinnmilben angreift, nicht jedoch andere Milben wie zB die WHM

Fortsetzung folgt
 

Eugen

Well-known member
Mentor
Veteran
hallo muzakis,
vielen dank für dein engagement! :thank you:
ich bleib hier als stilller mitleser weiter am ball.

liebe grüße
 

muzakis

Member
thx, eugen, lob kann MANN immer gut vertragen.:)

4. Probleme mit Insekten
Eingangs möchte ich nur kurz auf die Weiße Fliege eingehen, da diese recht einfach zu bekämpfen ist. Sie gehört zu den Mottenschildläusen und wird ungefähr 2 mm lang. Sie sitzt auf der Blattunterseite, wo sie auch ihre Eier ablegt. Schaden entsteht durch die Absonderung von Honigtau, welcher die Blätter überzieht. Man kann entweder auf herkömmliche Insektizide (sollten nützlingsschonend der Klasse I-II sein) oder auf Nützlinge zurückgreifen. Als Nützlinge kommen die Erzwespe (Encarsia formosa) bzw die Schlupfwespe (Eretmocerus eremicus) in Betracht. Die Erzwespe wird als schwarze Pseudopupparien, auf Kartonkärtchen aufgeklebt, geliefert.Die Kärtchen werden an den befallenen Pflanzen im oberen Drittel aufgehängt.
 

muzakis

Member
· Thripse
Sie lieben die Hanfpflanzen und finden immer wieder Wege (va im Hochsommer), um auch Indoorpflanzen unsicher zu machen.

Adulte Tiere sind ca. 0,8 bis 1,5 mm lang und schmal; je nach Art weiß, gelb, grau, braun oder schwarz gefärbt; zwei Paar gefranste Flügel (deshalb „Fransenflügler“), drei Beinpaare; Eier ca. 0,2 mm groß, sie werden ins Blattgewebe eingestochen; Larven ungeflügelt, meist heller gefärbt. Sie schwächen die Pflanze mit ihrem Mundwerkzeug, da sie mit diesem die Blattoberfläche aufschaben und den Pflanzensaft trinken.
Charakteristische Befallssymptome an den Blättern sind silbrig glänzende Stellen, welche oft mit kleinen schwarzen Kottröpfchen versehen sind.

Thripse sind nur in richtig geschlossenen Systemen zu verhindern, dh gefilterte Zuluft von Außen, keine fremde Pflanzen in die Plantage aufnehmen und möglichst wenig Zutritt für fremde Personen. Sollten sich die Thripse einmal in einer Plantage breit gemacht haben, muss der gesamte Growbereich gereinigt werden. Im Anschluss daran schlage ich vor Beginn des Nützlingseinsatzes eine Spritzung mit chem. Spritzmittel vor, um analog zur Milbenbekämpfung den Bestand der Thripse zu dezimieren. In diesem Zusammenhang gilt Folgendes zu beachten: zahlreiche, auf Schädlingsbekämpfung spezialisierte Betriebe empfehlen Spritzmittel mit dem Inhaltsstoff Spinosad (zB Conserve). In meiner Produktion hat dieser Wirkstoff keinerlei Wirkung gezeitigt. Nach Rücksprache mit der Fa. Biohelp wurde diese Ansicht bestätigt, da nach deren Auskunft aufgrund der zahlreichen Anwendungen dieses Mittels im Gartenbau Thripse Resistenzen entwickelt haben.
Dafür hat Bayer mit dem Spritzmittel Movento ein zur Thripsebekämpfung geeignetes Mittel auf den Markt gebracht. Es ist das erste auf dem freien Markt erhältliche Spritzmittel, welches doppelsystemisch wirkt, dh in der Pflanze gibt es zwei Transportsysteme, das Xylem und das Phloem. Movento ist das erste systemische Insektizid, das beide Transportwege nutzen kann. „Doppelte Systemizität“ ermöglicht es, auch den Neuzuwachs, also Blätter, die erst nach der Spritzung wachsen, zu schützen. In Verbindung mit der guten Langzeitwirkung sollte dieser Wirkstoff den Thripsbefall stark reduzieren. In großen Plantagen kann eine völlige Ausrottung dieses Schädlings jedoch nicht gewährleistet werden, weshalb bei Plantagen, in welchen die Behaltezeit von Pflanzen 6 Monate überschreitet, unbedingt nach der Spritzung zu Raubmilben gegriffen werden muss. In meiner Plantage hat sich A.cucumeris in Flaschen zur Bekämpfung am besten geeignet. Sie ist zwar zur Bekämpfung von Milben völlig ungeeignet, bei Thripsen hat sie sich jedoch besser bewährt als die N. californicus. Diese sollte jedoch zur Unterstützung beigemengt werden, dh nach 5 Flaschen A.cucumeris würde ich immer zu einer Flasche N.californicus greifen. Sollte eine Plantage mit Pflanzen von längerer Behaltezeit mit Thripsen befallen sein, bleibt nichts anderes übrig, als jede Woche A.cucumeris auszustreuen, jede 2. Woche würde ich im oben angeführten Verhältnis auch N.californicus beimengen. Sollte der Thripsdruck jedoch trotz dieser Behandlung wieder ansteigen, würde ich diesen Zyklus, beginnend mit einer chem. Behandlung, wiederholen.
 

mr_false

Member
hey muzakis,

vielen Dank dass du uns deine gesammelten Informationen 4Free zur Verfügung stellst! Finde ich echt klasse!
 

muzakis

Member
@ mr. false
es gibt 2 gründe dafür, warum ich das mache:
a) als ich begonnen habe mich mit der hanfplanze zu beschäftigen, lernte ich ebenfalls viel aus diversen foren. jetzt mag ich damit der allgemeinheit ein bisserl zurückgeben, da eine hand die andere wäscht.

b) möchte im allgmeinen die diskussion professionalisieren, damit es euch usern leichtern fällt, die spreu vom weizen zu trennen.

@cutkiller
thx, werde mich bemühen, dass es auch so bleibt.
 

muzakis

Member
· Blatttläuse
Erwachsenes Tiere werden 1-4 mm groß. Die Farbe variiert von gelb über orangerötlich bis grün und schwarz. Sie besitzen am Hinterleib zwei nach hinten gerichtete Röhren (Siphone). Zu finden sind sowohl geflügelte als auch ungeflügelte Blattläuse. Haben sie sich einmal in der Plantage breit gemacht, beginnen sie sich epidemisch zu vermehren, da sie sich durch Jungfernerzeugung vermehren und lebend gebären. Blattläuse leben 3-4 Wochen und haben ca. 40-80 Nachkommen/Blattlaus.

Durch die Saugtätigkeit der Schädlinge kommt es an den Pflanzen zu Vergilbungen, Triebstauchungen, Krüppelwuchs und eingerollten Blättern. Bei starker Honigtauabsonderung verkleben Blätter und Früchte, sekundäre Schwärzepilze siedeln sich an. Die größte Gefahr bei Blattläusen besteht jedoch darin, dass sie die Pflanzen mit Viren infizieren, dh nach einem Blattlausbefall gilt es immer die Pflanzen auch weiterhin zu beobachten, um etwaigen Viruserkrankungen auf die Spur zu kommen.

Ich persönlich habe mich immer gefragt, warum man speziell zu Ende des Herbstes immer besonders Ausschau nach Blattläusen halten muss. Dabei liegt die Erklärung auf der Hand: Wenn der Herbst zu Ende geht und die Temperaturen sich an den Nullpunkt annähern, beginnen die Blattläuse, welche sich noch in der freien Natur befinden, aufgrund dieser Extremsituation Flügel auszubilden, um so schneller einen Platz zum Überwintern zu finden. Wenn sich dafür eine nette und warme Indoorplantage anbietet, wird diese Einladung natürlich gerne angenommen. Einmal in der Hanfplantage angelangt werden sie aufgrund der Fähigkeit des asexuellen Lebendgebärens relativ rasch zu Plage.

Biologische Bekämpfung: Es gibt zwar einige Nützlinge wie zB Schlupfwespe, Gallmücke, Florfliegenlarve, welche sich zur biologischen Bekämpfung eignen. Ich verwende jedoch keine Nützlinge zur Blattlausbekämpfung, da sie durch ihre Fähigkeit des asexuellen Lebendgebärens sowie Gefahr der Virusübertragung so schnell wie möglich aus der Plantage verschwinden sollten und dies durch Nützlinge derzeit nicht gewährleistet werden kann.

Chemische Bekämpfung: Am besten eignet sich das Spritzmittel Plenum 50 WG der Fa. Syngenta zur Bekämpfung der Blattläuse. Dabei handelt es sich um ein Insektizid mit einer spezifischen Kontakt- und Fraßgiftwirkung gegen Blattläuse und Weiße Fliegen (wasserlösliches Granulat). Der Wirkstoff Pymetrozin dringt in das pflanzliche Gewebe ein und wird systemisch mit dem Saftstrom in der Pflanze auch in den Neuzuwachs verteilt. Aufgrund der translaminaren Aktivität von Plenum 50 WG werden auch versteckt sitzende Schädlinge sicher erfasst. Die Schädlinge stellen nach Aufnahme von Plenum 50 WG umgehend ihre Saugtätigkeit ein. Die Honigtauproduktion wird ebenfalls rasch eingestellt. Dennoch können die Schädlinge in den ersten Tagen nach der Behandlung noch am Leben bleiben, da die Populationen aufgrund der speziellen Wirkungsweise verzögert absterben. Zu einer Vermehrung und Verbreitung kommt es nach Behandlung jedoch nicht mehr. Temperaturen deutlich über 18 °C beschleunigen das Absterben der Blattläuse. Eine weitere positive Begleiterscheinung ist seine raubmilbenschonende Wirkung der Klasse I.
Nach meiner Erfahrung reicht eine einmalige Spritzung und die Blattläuse sollten zur Gänze aus der Plantage verschwunden sein. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte diese Spritzung nach ungefähr 14 d wiederholen, was dann jedoch zu Spritzschäden führen kann.
Fortsetzung folgt
 

chunkage

Member
vielen Dank, deine posts sind wirklich sehr informativ. :respect:

auch bemerkenswert, wie schon erwähnt, dass du es hier veröffentlichst. so mancher hätte so ein wissen wohlmöglich für sich behalten.

mich würde interessieren, ob bei den von dir genannten chem. mitteln
gewisse abbauzeiten beachtet werden müssen, bzw. mittel dabei sind
die evtl. für semi-professionelle anlagen nicht geeignet sind?
handhabt ihr es so, dass bspw. von einer "befallenen" mutter erst wieder eine neue mutter gezogen wird, die dann stecks erzeugt oder sind die mütter nach einer ruhepause wieder 100% einsetzbar.

thx nochmal und vllt. beehrste uns mit ein paar visuellen eindrücken ;)

greetz chunkage:joint:

ps:probleme mit insekten ist schon punkt 5 ;)
 

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